Georgie über Vision und Umsetzung

Mini Serie #4

LandStadt Brille mit Landkarte

Der Versuch eine Persona greifbar zu machen

Georgie hat ein Problem. Kein gravierendes, aber ein für ihn sehr relevantes. Er möchte Vorarlberg mitgestalten, aktiv werden. Er weiß nur noch nicht wie. Und mit wem. Aber er hat eine Vision. 

Hey, hast du kurz Zeit? Ich bin Georgie, 34 Jahre jung, und ich würd‘ dir gerne etwas über meine Familie und mich erzählen. Annika, meine Lebensgefährtin seit vielen Jahren, und ich, haben uns in Wien während des Studiums kennengelernt. Für uns war lange nicht klar, ob wir jemals nach Vorarlberg zurückkehren oder in der Großstadt bleiben wollen. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt, unser Bedürfnis nach alternativen Lokalen, interessanten Restaurants und kulturellem Angebot wurde da mehr als ausreichend abgedeckt. Als wir unser Studium abgeschlossen und eine Zeitlang gearbeitet haben, haben wir uns die Frage gestellt, die sich früher oder später für viele junge Paare auftut: Wollen wir Eltern werden? Wo sollen unsere Kinder groß werden? Wie stellen wir uns ein gutes, gesundes Umfeld für unseren Nachwuchs vor? Nach zig Pro-und-Contra-Listen und unzähligen Gesprächen haben wir uns entschieden, wir ziehen zurück nach Vorarlberg. Erholt vom ersten Rückkehrer-Schock sahen wir bald einen großen Vorteil der Nähe in Vorarlberg: Seien es räumliche Distanzen -fast alles geht mit dem Bike! - oder soziale Beziehungen. Omas und Opas sind vor Ort.

Und irgendwann kommt dann der Vorarlberger in dir wieder zum Vorschein!

Ich fand schnell einen Job über einen entfernten Bekannten. Wir haben uns eingelebt, auch wenn es viele Umstellungen mit sich brachte. Mittlerweile sind unsere Kinder Ida (4) und Mats (2) unser schöner Lebensmittelpunkt. Annika arbeitet als freie Texterin, ich bin Bauingenieur. Wir verbringen unsere gemeinsame Zeit gerne an Orten, wo Kultur und Ungezwungenheit aufeinandertrifft, wir Freundinnen und Freunde treffen und gleichzeitig die Kids sich austoben können. Im Sommer ist das einfach, im Winter eine richtige Herausforderung. Da ich politisch sehr interessiert bin und ich mit offenen Augen durch’s Leben gehe, hatte ich schon oft den Impuls, mich ehrenamtlich zu engagieren. Nach einer intensiven Recherche nach zeitlich ungebundenen Angeboten, was mir wichtig ist, wurde ich leider nicht fündig nach etwas Passendem. Vereine oder Initiativen sind mir oft zu starr, mein musikalisches Talent beschränkt sich auf drei Griffe auf der Ukulele und auch in einem Schützenverein sehe ich keine Zukunft für mich.

LandStadt Landkarte mit Brille und Kaffeetasse
LandStadt Brille mit Landkarte

Gerne würde ich gestalten, aktiv etwas für die Stärkung des sozialen Miteinanders machen, am allerliebsten gemeinsam mit Menschen, die dieselben Bedürfnisse haben! Ich glaube, gerade im gemeinsamen Ermöglichen von Begegnungen liegt ein großes Potential – und das am liebsten in der Nachbarschaft, damit es auch spontan möglich ist dazuzukommen oder wieder zu gehen, je nachdem wie die Kinder drauf sind oder das Wetter mitspielt. Mein größtes Problem ist, dass ich gar nicht genau weiß, wo und wie ich anfangen soll – obwohl ich einen großen Impuls in mir spüre, aktiv zu werden! Achja, natürlich möchte ich auch Annika, Ida und Mats mit dabeihaben, schließlich ist mir entspannte Familienzeit sehr wichtig. Was soll ich also tun, an wen kann ich mich wenden? Hast du eine Idee?

 

Text: Judith Lutz
Fotos: Martin Schachenhofer