Mütter und Väter über das Leben in der LandStadt

Mini Serie #3

LandStadt gedeckter Tisch

Ein kleiner Einblick in die Sehnsüchte und Herausforderungen als Familie in Vorarlberg.

Welche Bedürfnisse haben Familien in der LandStadt Vorarlberg? Um der Antwort darauf ein Stück näher zu kommen, muss ihre Sicht in den Vordergrund gestellt werden. Und wie das am besten klappt? In dem wir Mütter und Väter nach ihrer Situation befragen.

So besuchen wir zum Beispiel einen Vater in Karenz in seiner Wohnung. Eines der beiden Kinder ist auch dabei und verspeist die, für die Gäste bereit gestellten, selbstgebackenen Kekse, während wir den Vater über seinen Alltag mit Kindern befragen. Es wird über das wichtige familiäre Netzwerk gesprochen, über die Urbanität von Feldkirch und über die Frage, wo man denn Gleichgesinnte treffen kann. Der Markt wird als Beispiel genannt und im Laufe der weiteren Gespräche mit Müttern und Vätern werden diese Orte, an denen man Gleichgesinnte treffen kann, immer wieder genannt. Und wie familienfreundlich diese sein müssen. Familie heißt für viele auch sesshafter werden, die Kreise werden kleiner.

Eine Großfamilie spricht sogar von einem „300 Meter“ Radius in dem sie sich als Familie hauptsächlich bewegen. Eine gute Nachbarschaft, die sich durch gegenseitige Unterstützung auszeichnet, steht für sie im Vordergrund und entlastet enorm bei der Kinderbetreuung.

In einem weiteren Gespräch berichtet eine zugezogene Familie von den Herausforderungen in Vorarlberg Fuß zu fassen. Da wird von einem Jahrgangstreffen im Dorf erzählt, welches in der Hoffnung auf Anschluss besucht wird, mit nicht allzu großem Erfolg. Oder von Büchereien, die einen Ort bieten, an dem Kinder und Eltern gemeinsam die Zeit genießen können.

LandStadt gedeckter Tisch Gruppe
LandStadt gedeckter Tisch

Es wird über Chancenreichtum für Kinder gesprochen und die verschiedene Bedeutung, die dieser Begriff haben kann. Von „Alles unter einen Hut bekommen“ bis „Für Chancenreichtum ist man mehr oder weniger selber verantwortlich“ sind viele spannende Aussagen dabei. Auch das „Ghörig-Sein“ ist Thema – von vielen als Balanceakt zwischen sozialer Kontrolle und eingebettet sein in ein Netzwerk wahrgenommen.

Für eine Familie mit einem beeinträchtigen Kind stehen wieder andere Herausforderungen im Vordergrund. Da werden viele Kilometer zurückgelegt, um alle im Ländle verteilten Angebote wahrnehmen zu können.

Die Möglichkeit sich einzubringen wird angesprochen und wie herausfordernd das mit kleinen Kindern sein kann. Der Wunsch mitzugestalten ist da und möchte gut mit dem Alltag mit Kindern verwoben werden, dafür braucht es zeitlich flexible Projekte und auch die Möglichkeit mal mehr und dann wieder weniger viel Zeit zu geben.

Chancenreichtum bedeutet, alles unter einen Hut zu bekommen.

Insgesamt wurden sieben Interviews geführt, Väter und Mütter in ihren Wohnungen und Häusern in Dörfern und Städten besucht und dabei haben wir spannende Einblicke gewonnen. Wir haben übers Sesshaftwerden, Alltag mit Kindern, „Ghörig-Sein“, Anschluss finden, sich einbringen und vieles mehr gesprochen. Eine Fülle, die dieser Text nur in kleinen Teilen abdecken kann. Aus den vielen Geschichten werden die gemeinsamen Bedürfnisse herausgearbeitet und zu einer fiktiven Persona zusammengeführt. Mehr dazu gibt es im nächsten Text der Mini-Serie zu entdecken.

 

Fotos: Martin Schachenhofer