Fanni Amann Tage

...in der Dreiklanggemeinde Düns, Dünserberg und Schnifis

Kamingespräch Hittisau_Flo Oberforcher

LandStadt - Es gibt immer wieder gute Beispiele, die diese besondere Melange aus städtischen und ländlichen Elementen in unserem Land auf wunderbare Weise lebendig werden lassen. Wir zeigen in unregelmäßigen Abständen Beispiele, die zwar in ihrem Umfeld bekannt sind und aus den Themen, die sie bespielen, Menschen aufmerksam machen, aber eigentlich darüber hinaus noch viel mehr über die Mentalität und den Reiz von Übergangsbereichen aussagen können.

Vom Schürfen und Schlürfen

Die Dreiklanggemeinden Düns, Dünserberg und Schnifis thront als kleine, aber sehr feine Region im Übergangsbereich über dem Walgau und Feldkirch und dem Eingang zum Großen Walsertal. Sie hat sich mit gezielten Projekten und Veranstaltungen, die die Besonderheiten und Eigenarten der Menschen, das Umfeld und Potenziale beleuchten, einen Namen gemacht. Julia Beck und Marcus Naumann haben besonders in den letzten Jahren mit viel Feingefühl mit den Fanni Amann Tagen Neugierde geweckt, wie man mit urbanen Impulsen in der ländlichen Region zum Nachdenken und Mitwirken einladen kann.

Es wird Raum geschaffen für Begegnung und Austausch. Dabei geht es nicht nur um die Rezeptur des kulinarischen Genusses, sondern um die Zutaten für ein gelingendes Leben – am Land, in der Stadt, inner- und außerhalb des Dreiklangs, wo immer du bist und ich bin.

Fanni Amann

Fanni Amann, die berühmte Frau und Köchin aus Schnifis. Sie wirkt weit über die Gemeindegrenzen hinaus – wer was auf sich hält, lernt bei Fanni Amann im SchnifnerBädle das Kochen. Das macht sie von vorne herein noch nicht besonders, Kochlehrerinnen und –schulen gibt es an vielen Orten.

Was Fanni Amann auszeichnet, ist, dass sie nicht nur kulinarische Tipps und Tricks weitergibt, sondern klare Aussagen zu gesellschaftsrelevanten Themen tätigt – weit über den regionalen Tellerrand hinaus. In ihrem 1931 veröffentlichten Kochbuch nimmt sie Stellung zu Geschlechterrollen, philosophiert über das Thema Arbeit, spricht über Regionalität und Wertschätzung von Lebensmitteln – brandaktuelle Themen!

Fanni Amann Tage

Der Dreiklang – Düns, Dünserberg und Schnifis – macht Fanni Amann zum Kristallisationspunkt, und so treffen sich an den Sonnenhängen des Walgaus der Musiker aus dem Bregenzerwald, der Extrembergsteiger aus Südtirol und du und ich. Es wird Raum geschaffen für Begegnung und Austausch. Dabei geht es nicht nur um die Rezeptur des kulinarischen Genusses, sondern um die Zutaten für ein gelingendes Leben – am Land, in der Stadt, inner- und außerhalb des Dreiklangs, wo immer du bist und ich bin.

Aus einem gastronomischen Event entstehen TAGE

Tage gefüllt mit Handwerkskunst und altem Wissen, gewürzt mit Regionalität und verfeinert mit Offenheit und Impulsen von außen. Tage zum Lernen, Experimentieren und Probieren, zum Genießen, Schlürfen und Schürfen. Schürfen nach dem, was in der Region Wertvolles da ist, dieses anders denken und erlebbar machen. Und gleichzeitig aufgeschlossen sein für Neues, mit ihm in Beziehung treten, um zu erkennen, wer wir eigentlich sind! Schlürfen – und so auf lustvolle Art den regionalen Besonderheiten nachspüren und begreifen, was uns ausmacht! 

Der Austausch zwischen innen und außen, alt und neu, Stadt und Land. Die Vielfalt macht es aus! Urbanen Formaten im ländlichen Raum Platz geben, damit sich die eigenwilligen Düfte der beiden Welten zu einem herrlichen Aroma vereinen können und letztlich in der LandStadt aufgehen. So können über die örtlichen Gaststuben hinaus wunderbare Geschmackserlebnisse und Gespräche entstehen und sich erlesene Genussmomente und Stimmungen entfalten.

Schürfen nach dem, was in der Region Wertvolles da ist, dieses anders denken und erlebbar machen. Und gleichzeitig aufgeschlossen sein für Neues, mit ihm in Beziehung treten, um zu erkennen, wer wir eigentlich sind!

Diversität und Begegnung machen eine Gemeinschaft offen, bunt und letztendlich resilient. Es braucht das Fest des Musikvereins, den Faschingsumzug genauso wie die Fanni Amann Tage. Alle zusammen ergeben ein wunderbares, abwechslungsreiches Menü!

Diese außergewöhnlichen Sinnes- und Gaumenfreuden verdanken wir Julia Beck und Marcus Naumann, zwei, die sich in und für die Region stark machen, sie beleben und bereichern wollen, damit Entwicklung gut gelingt. Und letztendlich sind es Julia und Marcus, die dem Ganzen die richtige Würze verleihen! Fanni Amann würde sich freuen!

Text: Elisabeth Bleimschein-Ratz

Marcus Naumann und Julia Beck

Angetrieben von dem Wunsch, bestehendes neu zu denken, Menschen 
zusammenzubringen und die Region zu beleben, begannen Marcus und Julia im Sommer 2019 mit der konzeptionellen und inhaltlichen Überarbeitung der bestehenden Fanni Amann Tage (fanni-amann.at). Beide sind fest davon überzeugt, dass der direkte Austausch zwischen Menschen unabdingbar ist. Denn durch Austausch und Begegnung können Impulse entstehen, Inspiration und Weiterentwicklung stattfinden. Sie möchten Mut machen kooperativ zu handeln und neue Wege zu gehen.

Marcus Naumann ist seit Juni 2019 Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Region Dreiklang. Julia Beck ist selbständig mit der Kreativagentur mohap tätig.

Das Gespräch führten Elisabeth Bleimschein-Ratz und Bertram Meusburger.